Denn wie Polcor und Cornix, wie bereits gesagt, erfahren hatten, war jener legendäre Lugh unweit der Festung beim Kampf gegen den Dämon Kyralast gefallen. Also machten sich die Fürsten Ragnar und Kvalor, Graf Kelvin, Thalina, Edan und meine Wenigkeit (Aquilason) auf den Weg, um die Waffen des Lugh zu suchen, die im Kampf gegen die Finsteren Horden dem Bunde der Kronen sicher große Dienste leisten würden.
Wie unsere beiden 'Späher' erfahren hatten verfügte Lugh über drei mächtige Waffen: das Schwert Fragarach, eine Schleuder und einen Speer. Da sich beide bei dieser Informationssuche durch nahegelegene Wirtshäuser vollkommen erschöpft hatten, blieben sie im Lager zurück.
So gingen wir anderen also frohen Mutes auf die Suche. Schon nach kurzer Zeit stießen wir auf den Kampfplatz, auf dem Lugh von Kyralast tödlich verwundet worden war. Ein alter Mann auf der anderen Seite des Platzes bedeutete uns diesen nicht zu betreten. Nachdem wir uns durch das Unterholz durchgekämpft hatten, erklärte er uns, daß er der ehemalige Diener des Lugh sei und berichtete folgendes von dem Kampf:
'Ich begleitete Lugh damals als sein Diener und verwahrte während des Kampfes Lughs Heiltrank, den er für Notfälle immer dabei hatte. Lugh stellte sich sodann mitten auf die Wiese und schrie Kyralast seine Herausforderung entgegen. Lugh und Kyralast schlugen erbittert aufeinander ein, und trafenn einander gar viele Male. Es war so fürchterlich. Die Haut des Dämonen hing in blutigen Fetzen herab und auch Lugh blutete aus mehreren Wunden. Es war ein fürchterlicher Kampf. Er wogte stundenlang über den gesamten Platz. Doch schließlich gelang es Kyralast Lugh entscheidend zu treffen. Doch er triumphierte zu früh. Lugh rammte ihm mit letzter Kraft seinen Speer zwischen die Schulterblätter und der Dämon mußte schwer getroffen mitsamt dem Speer fliehen.
Lugh wankt zu mir und verlangte nach dem Heiltrank, den aber hatte ich fallen gelassen, weil ich während des Kampfes die Hände vor das Gesicht geschlagen hatte, um dieses grauenhafte Gemetzels nicht weiter mit ansehen zu müssen. Lugh verfluchte mich und schleppte sich auf sein Schwert gestützt von dannen.
Um von dem Alten die Richtung in die Kyralast geflohen war zu erfahren, mußten wir Lughs Heiltrank wiederfinden, um ihn somit von seinem Fluch zu erlösen. Dabei durfte jedoch der Kampfplatz, der über und über mit dem Blut des Lugh getränkt war, nicht entweiht werden. Der Alte berichtete uns hierzu: "Und schon viele die vorbei kamen rief ich an, sie kamen direkt über die Wiese und BAMPF weg warn’se! Andere gingen so wie ihr drumherum und dann suchten sie nach dem Tranke und wieder BAMPF und schon wieder alles voller Blut. Einfach so BAMPF."
Fürst Kvalor fing daraufhin an den Ort des Geschehens erneut zu
umrunden, um so den Trank zu erspähen. Graf Kelvin begann währenddessen,
unterstützt von den Obrigen, einen Steinweg auf den Kampfplatz zu
legen. Doch Kvalor entdeckte den Trank und erreichte ihn mit einem wahren
Balanceakt.
Somit wieder in den Besitz des Trankes gebracht, verriet uns der Alte
die Richtung in die der Dämon entkommen war, und daß man Kyralast
mit einem vom Blut des Lugh bespritzten Farn besiegen könne. Um einen
solchen Farn zu besorgen, umrundete Edan ein weiteres Mal den Platz und
kehrte mit der begehrten Pflanze zurück. Währenddessen handelten
Kelvin und ich dem Alten den Heiltrank ab.
Mit der Absicht Lugh zu rächen zogen wir dem Dämon hinterher. Seiner Spur zu folgen war recht einfach, da die blutigen Hautfetzen des Dämonen überall zu finden waren.
Jedoch hatte der Dämon auf seiner Flucht noch die Zeit gefunden,
den Weg mit Fallen zu versehen, so daß wir nur langsam und mühselig
vorankamen. Trotz aller Vorsicht lösten wir einige Fallen aus, und
nur die Tatsache daß wir den Heiltrank mit uns führten, verhinderte,
den frühen Tod einiger Gefährten.
Uns war bekannt, daß der Dämon allein durch festes Aufstampfen
Bäume entwurzeln konnte, und so verwunderte es uns nicht, daß
wir immer wieder auf umgestürzte Bäume trafen.
Schließlich entdeckten wir in einem völlig verwüsteten Waldstück den Dämon, der zu unserem Entsetzen nicht nur über eine, sondern drei widerliche Fratzen an seinem Kopf verfügte.
Während Thalina, Edan, Kvalor und Kelvin sich sofort anschickten Kyralast in diesem unübersichtlichen Gebiet zu stellen, übernahmen FürstRagnar und ich die Koordination der Jagd. Nach einiger Zeit gelang es schließlich den tapferen Edan und Kelvin den Dämon zu stellen. Schnell drängte der Graf, mit dem Farn in den Händen, Kyralast zurück und entrang ihm das Versteck des Speeres. Hierhernach tötete Kelvin den Dämon, um die Welt für immer von seinem Terror zu befreien.
Da wir nun das Versteck des Speeres kannten, machten wir uns nach kurzer Rast auf den Weg. Schon bald fanden wir den Steinthron unter dem die Waffe verborgen sein sollte. Kurz nachdem Graf Kelvin den Speer gefunden hatte, kam ein Mönch des Weges, der aber nach kurzem Gespräch weiter zog.
Mit unserem kostbaren Fundstück machten wir uns alsbald auf den Rückweg zur Feste Thorfin. Auf unserem Weg trafen wir auf einen einzelnen Wanderer, der sich unserer kleinen Gruppe anschloß.
Wir kamen mit ihm schnell ins Gespräch und auf Kyralast angesprochen erzählte er uns, daß der Dämon, seiner Anzahl an Gesichtern entsprechend über drei Leben verfügen würde; eines als Halbgott, eines als Dämon, eines als Mensch. Somit hatte Kelvin den Dämon nicht endgültig geschlagen, sondern lediglich in eine andere Existenzform verwandelt.
Während des Gespräches fiel einigen unter uns an dem Fremden
immer mehr Ähnlichkeiten mit dem Dämon auf. Hierauf angesprochen,
ergriff der nun enttarnte Mensch-Kyralast die Flucht. Der ehemalige Dämon
hatte sich wohl unserer Gruppe angeschlossen, um uns in einem geeigneten
Moment hinterrücks zu ermorden und so wieder in den Besitz der Waffe
zu kommen, die ihm so viel Schmerz zugefügt hatte.
Doch scheinbar immer noch über einen Teil seiner dämonischen
Kräfte verfügend, gelang es ihm zu entkommen.
Obwohl Kyralast letztendlich die Flucht gelungen war, kehrten wir gut gelaunt zum Asselfels zurück.
Hier erwarteten uns bereits Cornix und Polcor, die schon begierig auf
unseren Bericht warteten.