Rijländische Waffenschmiedekunst

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Lasset mich nun jedoch von etwas anderem berichten, etwas, das sich zutrug in meinem Heimatdorf.

Es begab sich also im Juli des Jahres eintausendneunhunderteinundneunzig, als ich mich traf mit zwei weiteren Gesellen und Kampfgefährten in meiner bescheidenen Kate. Die beiden erwähnten Recken waren Polcor i’ Sharion und Rubens.

Der Grund unseres Treffens war: geeignete Waffen zu schmieden, um erfolgreicher gegen alle Kräfte der Finsternis vorgehen zu können.

Rubens entschloß sich, in seiner Waffensammlung stöbernd, eine Streitaxt zu schmieden, während Polcor und ich uns doch mit kleinerem zufrieden geben wollten, und Schwerter als unser Ziel setzten.

Nach längerer, schweißtreibender Arbeit mit dem Raiffeisen war es uns gelungen, ein doch beträchtliches Ergebnis zu erzielen. Zwei stattliche Klingen von mehr als einem Meter Länge und zwei Kilo Gewicht. Das geplante, leicht zu führende Kurzschwert wurde also kurzerhand zu einem etwas schwerer zu führenden Bidenhander.

Hiermit ließen wir die Arbeit ruhen und tranken und sprachen über alte Zeiten.

Zwei Wochen später begab es sich, daß wir uns wieder trafen um unser Werk zu vollenden.

Doch was war geschehen? Hatten wir den Zorn der Götter geweckt, weil wir danach strebten uns zu bewaffnen? Unsere Klingen, wlche wir in unserem Heimen gelagert hatten, waren übersäht mit einem rötlich-braunen Fluch. Es gelang uns jedoch diesen mit Sand von unseren Waffen zu vertreiben. Der Fluch muß also von einem nicht so mächtigem Wesen gestammt haben, da er sich durch bereiben mit Sand so einfach aufheben ließ.

Wir gingen also nun frisch zu Werke und fertigten uns Griffe, welche wir aus Holz gewannen, da wir bei einem großen Händler namens Obix erstanden hatten. Laßt mich besser sagen, ich fertigte meinen Griff, während Polcor den Kampf gegen das Holz verlor und es doch vorzog in seiner Feste sein Glück auf ‘s Neue zu probieren.

Nichts desto trotz, zogen wir dann in Richtung Rubens’ Hofes. Dort stand uns zum Härten der Klingen und der Axt ein Ofen der Urahnen Rubens’ zur Verfügung.

Nachdem wir nun die Götter durch einige Opfergaben beschwichtigt hatten, gelang es uns ein beachtliches Feuer zu entfachen. Jedoch meinten die Götter es an diesem Abend zu gut mit uns, und so war es uns nur gestattet, in wohl bemessenem Abstand vom Ofen Platz zu nehmen um nicht der Hitze, welche wohl in der Unterwelt nicht schlimmer sein kann, ausgesetzt zu sein. So wechselte denn nun das Erhitzen der Klingen mit dem Kühlen in Öl einige Mal. Am Schluß kühlten wir diese in frischem Brunnenwasser.

Es gelang mir am Ende sogar, durch Bestreichen der Klingen mit einer druidischen schwarzen Substanz den rotbräunlichen Fluch für immer zu bannen.

Tage später stellte sich heraus, daß das Feuer im Ofen wohl wirklich durch Elfen oder ähnliches beeinflußt war, da der genannte Ofen das Feuer nicht unbeschadet überstanden hatte. Dies wiederum führte dazu, daß Rubes sich auf längere Wanderschaft begeben konnte, um den Zorn seines Vaters zu entfliehen.

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