Der Graf hatte die Abenteurer zu sich gerufen, da Dunkelelben die Gegend um den Zygmund-Tempel unsicher machten. Doch überschlugen sich die Ereignisse.
In der Nacht tauchte ein alter Bekannter der Streiter der Allianz auf, der Steinelf von den Feenfelsen polterte mitten in ein Ritual, das einen Bannkreis zum Schutze gegen erwartete Dunkelelbenangriffe schaffen sollte. Andauernd faselte er von einem Rätselmeister, von Schlachten mit Dunkelelben, wieder vom Rätselmeister, zwischendurch von alten Zeiten als er noch ahnungslose Menschen Steine klopfen ließ und dann wieder von dem Rätselmeister.
So begab man sich schließlich ins Dorf, wo ein seltsamer Nebel in den Gassen wallte. Ursprung schien eine verwahrloste Scheune am Dorfausgang zu sein. Als wir uns Einlaß verschaffen wollten, traten zwei schwerbewaffnete Echsenkrieger aus dem Nebel und verstellten uns den Weg. Nur die Fremdsprachenkenntnis mancher Rijnkelten verhalf uns - unbewaffnet - zum verhofften Eintritt.
In der Scheune waberte der Nebel. Ein rotes Leuchten war überall, furchterregende Laute durchdrangen eine mystische Musik - arme Schweine, wie man bald feststellte. Doch am grauseligsten war, daß ein Irrsinniger unter der Decke schwebte, der Bedauernswerte, der darunter in einem magischen Bannkreis festsaß, war noch als normal zu bewerten. Alles Opfer des Rätselmeisters ...
Nun wagten wir uns weiter vor, und hinter einem Vorhang lag ein weiterer Raum. Hier war die seltsame Musik am lautesten, der Nebel am dichtesten. Hinter einem Tisch, auf dem sich wundersame Dinge nur so stapelten, ragte eine lange spitze Nase hervor ... die Fratze des Meisters schob sich aus dem Nebel.
Mit hohler Stimme machte er uns darauf aufmerksam, daß er über alles in der Welt bescheid wisse, und sollte er uns, die wir, wie er wüßte, um dringenden Rat suchten, den rechten Weg weisen, so gelte es seine Rätsel zu lösen. Als Einsatz aber sollte die Alchimisten Xandra herhalten. Diese war bereit sich für das Wohl der Gemeinschaft aufwiegen zu lassen, und so wagte man es, die Rätsel zu hören.
Aber listig und weit herum gekommen, wie wir nun einmal waren, gelang
es uns gemeinsam die gesuchten Antworten für die ersten Rätsel
zu finden. Und weise genug waren wir, bei Zeiten keine weiteren Rätsel
mehr zu fordern. Als Gewinn trugen wir wertvolle Informationen, zwei Amulette
und einige Tränke zurück ins Lager.
Doch entschieden wir uns auf dem Rückweg dafür, noch zwei
Untote - wohl unselig auferstandene Opfer der Dunkelelben - zu erschlagen.
Dabei aber trug ich eine Verletzung am Bein davon, die jedoch sogleich
durch den Hochmeister der Paladine geheilt wurde.
Da wir mit einem Hinterhalt von Dunkelelben beim Lager rechneten, teilten wir uns in zwei Gruppen, um an zwei Fronten gleichzeitig loszuschlagen. Unsere Rechnung ging auf. In einer großen Schlacht gelang es eine Horde von Dunkelelbn zu zerschlagen, ohne eigene Verluste - sieht man von Verletzungen ab - beklagen zu müssen.
Der Kanzler reiste noch in der selben Nacht ab, machte im nahen Forst halt, verwandelte sich ... und ich, Rian, errichtete mein Nachtlager. In der Ferne hörte ich beim Lager noch die Beschwörungen eines verrückten Magiers namens MagieFix. Dieser wollte für die Gemeinschaft drei Meter große, unsichtbare Krieger herbeizaubern. Doch die Schreie, ob vor Schrecken oder Entzücken, kündeten vom Erscheinen eines neunschwänzigen Dämons, statt der erhofften Krieger.
Mit einem großartigen Auftritt am nächsten Morgen wurde es aber nichts. Auf dem Weg ins Lager der Allianz geriet ich in den Hinterhalt eines Trupps von Dunkelelben. Sie schleppten mich in das Höhlensystem eines Feenhügels, wo ich dank eines magischen Gegenstands, den ich bei mir trug, entkommen konnte. Leider verlor ich bei der Flucht meine Maske. Die Dunkelelben hatten sie mir heruntergerissen und in einen Schacht nahe am Höhlenzugang geworfen.
Aufregung, Angst und Hektik machten die nötige Konzentration für kontrollierte Verwandlungen bei Sonnenlicht unmöglich. So hätte ich in einem Versteck in den Höhlen wohl bis zur Dämmerung ausharren müssen, wären nicht die Gefährten der Allianz im Feenhügel aufgetaucht. Ich konnte sie dazu bewegen meine Maske zu bergen, der Druide Sethor überreichte sie mir. Todesmutig war er ins Dunkle des Feenreiches hinabgestiegen. So trug es sich also zu, und ich war der Allianz damit nicht nur einen Gefallen schuldig ...
Als erstes Zeichen meines Dankes führte ich den Druiden zu einer Nische. Viele wissen ja, daß unter Feenhügeln wertvolle Schätze liegen. Einen solchen hatte ich nahe meines Verstecks geradezu erspüren müssen, denn die magische Aura, die ihn umgab, fügte mir Schmerzen zu. Wohl hatte sie auch verhindert, daß die finsteren Schergen, in dieser Ecke des Höhlensystems weiter nach mir suchten. Kurzum, in der Nische befand sich einer der Steine der Elemente, ein Stein des Feuers nämlich. Sethor konnte ihn ohne weiteres berühren und in seinen Beutel packen. Eilig verliesen wir die Höhlen, immer noch konnten die Dunkelelben darin nach mir suchen. Oben am Weg begrüßte ich - erneut - die Abenteurer und dankte ihnen für meine Errettung. Keiner zeigte irgendein Mißtrauen ... nur der Ork, der seltsamerweise nun mit von der Partie war, beäugte mich skeptisch und grunzte verächtlich.
Nach kurzen Verhandlungen erfuhr ich dann auch von den Deutungen der Informationen, die man letzte Nacht vom Rätselmeister erhalten hatte. Wie es schien, war die ganze Sache etwas zu groß für die wenigen Streiter der Allianz geworden. Der mächtige Götze vom Grabhügel, Cromm Cruach, führte nämlich unter seinen Schwingen eine ganze Armee von Dunkelelben heran. Die kleinen Horden, auf die man bisher gestoßen war, waren nur Späher. Graf Edan aber sei mit seinen Mannen nach Grunsvelt in die Schlacht gezogen. Dort stünden hunderte und hätten schon die halbe Stadt in Schutt und Asche verwandelt. Aus Rjinland wäre zudem die Kunde gekommen, daß die Statue des Heiligen Krönungsebers von den Dunklen geraubt worden ist.
All dies soll durch einen Hohepriester des Cruach angezettelt worden sein, dem es gelungen war den Dunklen Ring, auch Auge des Cruach genannt, in dem der Geist des Götzen selbst gefangen ist, aus den Hallen der Zwerge der Alpas-Berge zu entwenden.
Nun müsse er nur noch ein Ritual auf einem sagenumwobenen Grabhügel nahe des Zygmund-Tempels vollziehen, um Cruach aus dem Ring zu befreien. Doch liege der Hügel nicht in dieser Welt, man müsse ein Tor durchschreiten, um in die wahre Sphäre des Grabhügels zu gelangen. Auf dem Grabhügel aber mußte der Hohepriester überwältigt und der Dunkle Ring in sichere Verwahrung genommen werden. Dies zu vollbringen, und zwar bevor Graf Edan mitsamt seinem Heer von der Armee der Finsternis überrollt werde, sei nun unsere Aufgabe.Das Gleichgewicht, befand ich, würde übel deformiert werden, sollte Cruach erneut in diese Welt gelangen. Unmengen von Magie würden auf beiden Seiten entfacht werden, das Ende der Welt entschieden näher rücken. Damit war hier auch mein Einsatz gefordert. Ich schloß mich der Allianz an.
So machten wir uns auf die Suche nach dem Zugang zum Hügel. Hier und dort spürten wir an Heiligen Orten weitere Steine der Elemente auf, stießen immer wieder auf Spähtrupps der Dunkelelben, von denen wir weitere Hinweise erzwangen. Auch hatten wir bald zwei Amulette geborgen, die uns das Tor öffnen sollten. Ein den Rjinkelten schon bekannter fahrender Händler sorgte für etwas Verwirrung, ein erfrischendes Bad der Brüder vom Stamm der Hähne in einem Tümpel, ein Dorfheiligtum, wie es sich bald herausstellte, für Aufregung unter Edans Gutsverwalter.
Spät am Nachmittag war der richtige Hügel endlich gefunden und bald darauf das Tor entdeckt. Der mit einer üblen Pompfe bewaffnete Tormeister konnte durch die Amulette und einen heiligen Pokal, den der Erste Kaufmann Aquilason zuvor aufgrund unangemeldeter Geschäfte beim fahrenden Händler beschlagnahmt hatte, besänftigt werden.
Oben war das Ritual schon in Gange. Unzählige Wächter des Hohepriesters mußten erst einmal unschädlich gemacht werden.
Dann lieferten sich unsere magiebegabten Gefährten ein Duell mit dem finsteren Sacerdotis, einem der gefürchteten gesichtlosen Dunkelelben.
Durch den magischen Kampf geschwächt - ein druidischer Schnupfenzauber schien sehr wirkungsvoll gewesen zu sein - und abgelenkt konnte der Hohepriester und Heerführer schließlich durch die Kämpfer überrumpelt werden.
Der Dunkle Ring aber war bereits in einen magischen Kreis eingebunden und konnte daher nicht ohne weiteres geborgen werden. Zum Glück hatten wir zahlreiche Elemente-Steine mit uns, die wir in einem improvisierten Ritual in den Kreis des Hohepriesters einfügen konnten.
Durch die reinigende Kraft der Steine brach der Zauber und Hochmeister André du Bois nahm den Ring, der noch in einer Art gläsernem Ei verwahrt war, an sich. Leider fand Sethor den geraubten Krönungseber nicht auf dem Hügel. Doch erfuhren wir von Gefangenen, daß dieser unweit des Zygmund-Tempels, von mehreren unseligen Kreaturen bewacht, auf einem kleineren Grabhügel zu finden sei. Die Queste war damit also noch nicht bestanden, obwohl wir hoffen konnten, daß das Heer des Grafen von Frankonia nunmehr eine gute Chance hatte die Armee der Dunkelelben zu besiegen, die jetzt führerlos und ohne magischen Beistand war.
So stiegen wir den Hügel hinab und durchschritten das Tor, welches
sich sogleich schloß. Der Rückweg zum Tempel schien immer länger
zu werden. Die Erschöpfung war nun unser Gegner. Unsere Schar zerteilte
sich in kleinere Gruppen. Einige Rjinkelten und ich erreichten als erstes
das Lager beim Tempel. Wir stärkten uns hastig etwas und wollten uns
schnell wieder auf den Weg zum kleinen Grabhügel machen, der schon
vom Lagerplatz aus, über die Felder sichtbar war.
Auch sah man seltsame Schatten um den Hügel wandeln. Als wir gerade
aufbrechen wollten, fand sich die Gruppe um den Paladin ein.
Daß er den Ring am Finger trug, ließ nichts Gutes ahnen. Auch sein Benehmen war etwas forscher als gewöhnlich. Offenbar hatte ihn die Neugier besiegt und er hatte das Ei geöffnet. Schnell war klar, daß der Geist Cruachs von Sire André besitz ergriff.
Wieder einmal überschlugen sich die Dinge. Einige gingen daran den Hochmeister zu entschärfen, meine Gruppe aber marschierte wie geplant zum Hügel. Dort fanden wir bald heraus, daß die Wächter, ich glaube, es waren fünf an der Zahl, nur dann eine Verletzung davontrugen, wenn es gelang sie alle gleichzeitig zu treffen. Dies war aber gar nicht so einfach, war doch der Hügel von einem Gatter umzäunt, das die Finsteren verbissen verteidigten.
Plötzlich war auch der Paladin da, kämpfte sich durch die eigenen Reihen, überwandt das Gatter und bezog Stellung auf dem Hügel, von wo aus er mit grollender Stimme die Wächter lenkte. Die Dunkle Seite hatte sich wieder gefangen und setzte zum zweiten Angriff an ...
Mehr und mehr erschöpfte Gefährten fanden sich am Hügel ein, doch waren sie machtlos. Ich aber eilte zurück zum Tempel, wo ich einen Klumpen Ton zurückgelassen hatte. Eiligst sammelte ich einige persönliche Besitztümer des Paladin zusammen, formte ein Ebenbild von dem Besessenen und schleppte das Ganze zum Hügel, wo mittlerweile ein magischer Sturm tobte. Schnell zückte ich den bronzenen Erdring, den Amadan mir damals geschenkt hatte, als ich gegen die Puppenspieler von Nolch antreten sollte. Mittels des Rings entfesselte ich einen Voodoo-Zauber, so daß ich über die Tonfigur den Hochmeister indirekt bekämpfen konnte. Doch kleinere Beeinflußungen halfen kaum. Daher war ich gezwungen Sire Andrés Leben aufs Spiel zu setzen und schleuderte einen schweren Fels auf sein Tonebenbild. Der Paladin brach zusammen, doch mein Ring zerschmolz. Diesen Moment nutzte der Druide und aktivierte sein Donneramulett. Die Erde bebte und ein etwa fünf Schritt breiter, abgrundtiefer Spalt tat sich am Hügel auf. In diesen stürzten drei der Kreaturen. Die anderen beiden konnten schließlich erschlagen werden.
Um zum Heiligen Eber zu gelangen mußte erst mit gewagten Sprüngen die Schlucht überwunden werden. Doch erhob sich auch der Hochmeister wieder, immer noch in Cruachs Bann. Dieses Mal kam jedoch Rettung in Form einer bläulichen Aura, die sich um den Ordensmeister der Paladine des Lichtes entfaltete. Baldars Heilige Flamme umloderte den Körper des Edelmannes und trieb den Götzen in den Ring zurück. Dieser aber löste sich vom Finger und fiel auf die Erde.
Zwar hob ihn der Druide in einem Anfall von Wahnsinn auf und steckte ihn vom Bann ergriffen an seinen Finger, doch wurde jetzt nicht mehr lange gefackelt und dem guten Sethor die Hand abgeschlagen. Schnell konnte diese eingefangenen und der Ring ins Gläserne Ei befördert werden.
Dieses Ei liegt heute in den Gewölben der Hammaburg, bewacht von den Besten der Paladine. Hoffentlich können sie ihre Neugier zügeln.
Nun denn, der Heilige Eber gelangt zurück in rjinländische Hand, und diese wurde wieder am Druiden befestigt. Baldars heilende Kraft vollbrachte das übliche ...